Die Kampagne Faires Jugendhaus

Ihr wollt etwas für mehr Gerechtigkeit, Klimaschutz und Nachhaltigkeit tun? Ihr seid in einem Jugendhaus oder Jugendgruppe aktiv? Dann macht mit in der Kampagne Faires Jugendhaus. Gemeinsam mit vielen anderen könnt ihr so für den Fairen Handel, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit aktiv werden und ein Zeichen setzen.

Das ‚Faire Jugendhaus‘ ist ein Label, auf das alle Einrichtungen der ev. Jugendarbeit sich bewerben können – Jugendhäuser und OTs ebenso wie Jugendgruppen in Kirchengemeinden.

Anhand nachprüfbarer Kriterien müssen die Einrichtungen darlegen, wie ihre Strategie aussieht, den Fairen Handel sowohl inhaltlich intern und extern zu kommunizieren als auch praktisch Produkte aus fairem Handel zu nutzen bzw. zu verkaufen. Außerdem müssen pro Jahr mindestens zwei Projekte durchgeführt werden und eine entsprechende Öffentlichkeitsarbeit erfolgen. Nach erfolgreicher Bewerbung wird der Titel für drei Jahre vergeben, eine Re-Zertifizierung ist möglich und erwünscht.

Die Kampagne ‚Faires Jugendhaus’ ist ein Projekt, das die Evangelischen Jugend im Rheinland im Frühjahr 2017 begonnen hat und das nun auch in Westfalen umgesetzt wird.

In Westfalen wird die Kampagne als Kooperationsprojekt vom Amt für Jugendarbeit der EKvW (AfJ), dem oikos-Institut für Mission und Ökumene und dem Institut für Kirche und Gesellschaft (IKG) mit Unterstützung von Brot für die Welt umgesetzt.

Die Idee

Im Kontext von nachhaltigem und kritischem Konsum ist der Faire Handel seit langem ein wichtiges und zentrales Thema in der Kinder- und Jugendarbeit. Deshalb möchten wir mit der Kampagne ‚Faires Jugendhaus‘ Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit dafür begeistern, sich mit dem Thema Fairer Handel und weltweite Gerechtigkeit zu beschäftigen und selbst aktiv zu werden. Die Kampagne bietet die Möglichkeit, sich aktiv für eine bessere Welt einzusetzen und nachhaltig Verantwortung zu übernehmen.
Die Auszeichnung Faires Jugendhaus soll das Engagement der Einrichtungen nach außen tragen und allen zeigen, wie sich überall Jugendliche und Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit für einen fairen Handel und gerechte Strukturen weltweit einsetzt.
Darüber hinaus bietet das Faire Jugendhaus ein Dach für alle, die sich in diesem Themenbereich engagieren, und will Menschen, Ideen, Kompetenzen und Kapazitäten vernetzen und fördern.

Ausführliche Infos findet ihr hier: https://fairesjugendhaus.de

Faires Jugendhaus werden
Ablauf
  1. Meldet euch bei uns, sobald ihr entschieden habt, dass ihr Faires Jugendhaus werden möchtet.
  2. Wir vereinbaren ein Beratungsgespräch und besprechen den weiteren Prozess.
  3. Ihr bildet ein Team, das den Prozess in eurer Einrichtung steuert und besucht idealerweise ein Seminar.
  4. Ihr macht eine Bestandsaufnahme (was haben/machen wir schon?) und entwickelt eine Strategie, um alle Kriterien zu erfüllen (was müssen wir noch tun?). Dabei begleiten wir euch gerne. Besonders toll ist es, wenn mehrere Einrichtungen eines Kirchenkreises sich gemeinsam auf den Weg machen.
  5. Wenn Ihr alle Kriterien erfüllt, füllt ihr den Rückmeldebogen aus, sammelt die geforderten Belege und schickt uns alles zu.
  6. Wir prüfen dann Eure Unterlagen und melden uns zeitnah bei Euch. Entweder ist alles ok oder es muss an der einen oder anderen Stelle noch etwas nachgearbeitet werden.
  7. Gemeinsam planen wir anschließend die Schritte bis zur Verleihung.
  8. In einer feierlichen Zertifizierungs-Veranstaltung überreichen wir euch Urkunde und Schild.

Für den ganzen Prozess solltet ihr ca. ein Jahr einplanen. Ein anschauliches Beispiel findet ihr hier: Faires Jugendhaus – Campanushaus

Das Formular zur Zertifizierung als Faires Jugendhaus findet ihr hier:

Bewerbungsformular

Kriterien

Um das Label Faires Jugendhaus zu erhalten, müsst Ihr fünf Kriterien erfüllen:

  1. Strategie
    Gründet ein Faires Jugendhaus-Team, in dem Ehren- und Hauptamtliche mitmachen. Überlegt euch, was ihr für den Fairen Handel erreichen wollt und könnt. Haltet dies schriftlich fest.
  2. Produkte
    Ihr nutzt bzw. bietet mindestens zwei Produkte aus fairem Handel in Eurer Einrichtung an, z.B. Schokolade, Tee, Orangensaft, Fußbälle oder T-Shirts.
  3. Aktionen
    Mindestens zweimal im Jahr führt Ihr Aktionen oder Projekte zum Thema durch, z. B. Jugendgottesdienst zum Fairen Handel, Filmabend, ein faires Frühstück, Workshops, eine Kochaktion oder Mitarbeitenden-Schulungen.
  4. Öffentlichkeitsarbeit
    Mindestens zweimal im Jahr berichtet ihr in Medien über eure Aktionen und den Fairen Handel, z. B. in Zeitungen, auf Blogs, Homepages, Facebook, Instagram, youtube oder im Gemeindebrief.
  5. Nachhaltigkeit
    Ihr seid in einem weiteren Bereich mit Aktionen oder inhaltlichen Angeboten aktiv. Diese Bereiche sind:
    Umwelt
    z.B. die Themen Klimaschutz, Energieverbrauch, Mobilität, biologische Vielfalt, Müll, Landwirtschaft, Papier, Wasser
    Ernährung
    z.B. vegetarische bzw. vegane Essensangebote, Bio-Lebensmittel, Esskultur, saisonal-regionale Lebensmittel, Verschwendung
    Global-lokal
    z.B. internationale Partnerschaften für Nachhaltigkeit, Menschenwürde und Gerechtigkeit weltweit, solidarisches Wirtschaften, Ressourcennutzung (Upcycling, Tauschbörsen, Repair-Cafés)
    Spiritualität
    z.B. Jugendgottesdienste, Andachten, Pilgern
    Fairer Handel XL
    z.B. besondere Projekte und Aktionen zum Fairen Handel
Zertifizierung

Mit der Erfüllung der Kriterien weist Ihr nach, dass Ihr Euch intensiv mit den Fragen des gerechten Wirtschaftens und der Globalisierung auseinandergesetzt habt und dies praktische Konsequenzen in und für Eure Einrichtung hat.

Die Auszeichnung wird in einem feierlichen Rahmen öffentlichkeitswirksam für drei Jahre vergeben. Dann müsst Ihr erneut nachweisen, dass Ihr alle Kriterien erfüllt, um die Auszeichnung weitere drei Jahre tragen zu können.

Weitere Medien und Infos

Zertifizierung im Kirchenkreis Jülich am 14. April 2018: Beitrag von myREGIO.TV

Das Faire Jugendhaus im Podcast Fokus Globus: fg19 – Faires Jugendhaus | Fokus Globus

Aktionsbeispiele aus dem ‚EvHa‘ in Wegberg: 2021-03-18 Klimafasten #5 – Second Hand / Faires Jugendhaus – YouTube

Zertifizierung Krefeld-Hüls am 24. Mai 2021: Radio-Beitrag in Himmel & Erde

 

Ideen und Aktionen zu Fairem Handel und Nachhaltigkeit
Path 2
Das Lighthouse-Jugendzentrum in Herne wird erstes Faires Jugendhaus in Westfalen

Bewerbung erfolgreich abgeschlossen – heute, am 01. Juli, wird zertifiziert! Glückwunsch Lighthouse und Team. Mit der Auszeichnung Faires Jugendhaus möchte die Evangelische Jugend in Herne und besonders das Jugendzentrum Lighthouse sichtbar machen: Hier ist Fairer Handel ein Thema, hier wird kritisch konsumiert. Eine Kinder- und Jugendeinrichtung, an deren Klingelschild Faires Jugendhaus steht, gibt allen ein Dach, die sich für Fairen Handel engagieren. Hier werden Ideen, Kompetenzen und Kapazitäten geteilt, vernetzt und gefördert. „Wir wollen uns als Juenger Herne für den Fairen Handel stark machen und das in der Öffentlichkeit zeigen.“, sagte Silke Langkau, Leiterin des Jugendzentrums.

Was muss erfüllte sein?
Anhand nachprüfbarer Kriterien müssen die Einrichtungen darlegen, wie ihre Strategie aussieht, den Fairen Handel sowohl inhaltlich intern und extern zu kommunizieren als auch praktisch Produkte aus fairem Handel zu nutzen bzw. zu verkaufen. Außerdem müssen pro Jahr mindestens zwei Projekte durchgeführt werden und eine entsprechende Öffentlichkeitsarbeit erfolgen. Nach erfolgreicher Bewerbung wird der Titel für drei Jahre vergeben, eine Re-Zertifizierung ist möglich und erwünscht.

„Unser Logo ist ein Leuchtturm, und wir wollen auch ein Leuchtturm sein für den Fairen Handel. Fairen Kaffee gab es hier schon immer und jetzt freuen wir uns viel weiter gegangen zu sein und es heute ganz offiziell zu machen“, sagte Langkau. Zuletzt seien dann noch Waschnüsse, Schokoriegel, Rohrzucker, und Tee hinzugekommen.

Ganz Herne freut sich über die Auszeichnung! Die Bürgermeisterin Sabine von der Beck, der Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses Ulrich Klonki und die Leiterin des Jugendamtes Stephanie Jordan kamen persönlich, um ihre Glückwünsche zu übermitteln.

Auch der Landesjugendpfarrer Christian Uhlstein lobte das Engagement der jungen Besucher*innen des Treffs. „Wir alle wollen etwas für das Klima tun, aber ihr hier setzt euch ganz konkret ein. Danke dafür im Namen der ganzen Evangelischen Jugend von Westfalen und herzlichen Glückwunsch!“

Seit 5 Jahren gibt es das Projekt „Faires Jugendhaus“ im Rheinland und seit 2 Jahren in Westfalen, erläuterte Ailed Villalba Aquino aus dem Amt für Jugendarbeit der EKvW im Zuge der Zertifikatsübergabe. Gemeinsam mit den Rheinländern arbeiten in Westfalen auch das Das Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung (MÖWe) und das Institut für Kirche und Gesellschaft (IKG) daran, Jugendhäuser beim „Fair sein“ zu unterstützen und das Thema stärker in der Öffentlichkeit zu platzieren.

Bei einem Fall wie dem Lighthouse Herne sei das einfach und eine große Freude gewesen, erklärte Miriam Albrecht vom Amt für MÖWe, die im Rahmen der Projektgruppe die Bewerbungen zum Fairen Jugendhaus bearbeitet. „Eure Bewerbung war eine perfekte Bewerbung!“

Nachhaltigkeit und weltweite Gerechtigkeit – auch das Team und die jungen Besucher*innen des Lighthouse Herne sind nun offiziell dabei diese Ziele zu erreichen und Tag für Tag in ihrem Jugendzentrum vor Ort ganz konkret umzusetzen.

Anja Lukas-Larsen


Ansprechpartner*innen im Amt

Ulrike Hermes

Jugend und Eine Welt

Amt für Jugendarbeit
Iserlohner Straße 25
58239 Schwerte

Stefanie Emde

Assistenz

Amt für Jugendarbeit
Iserlohner Straße 25
58239 Schwerte