Inklusion und Teilhabe

In Anlehnung an die ”Gleichwertigkeit aller Menschen vor Gott” verankert sich im Artikel 3, Abs. 3 des Grundgesetzes seit November 1994 der Auftrag: „Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden”.

Was mich bewegt
  • Welche Inlusiven Angebote können wir mit Jugendlichen gestalten?
  • Wie werden wir zur inklusiven Kirche für Jugendliche?
  • wie wird gleichberechtigte Teilhabe sichtbar?
Was ich anbiete
  • Fachliche Beratung und Begleitung zu Fragen von Inklusion und Teilhabe in der Jugendarbeit
  • Entwicklung, Umsetzung und Begleitung von inklusiven Angeboten und Projekten für euren Kirchenkreis / eure Jugendarbeit
  • Workshops, Seminare und Vorträge zu Themen des Handlungsfelds, zum Beispiel:
    • Barrieren im Kopf abbauen – Sensibiliesierung für Inklusion
    • Barrierefreies Bauen – Von der Haltung zu den Methoden
    • SGB XIII Reform – gesetzliche Rahmenbedingunen

 

Digitale Teilhabe
Path 2
Ich liebe wen, ich will

Ein Stammtisch lädt ein

Münster. Jeden ersten Montag im Monat trifft sich der Stammtisch „Ich liebe, wen ich will!“ in der Ev. Familienbildungsstätte in Münster. Seit Februar 2012 kommen dort bis zu 18 schwule, lesbische, bisexuelle und transsexuelle  Menschen mit Behinderung zusammen. In lockerem Rahmen tauschen sich die Besucher aus, sprechen über ihre Erfahrungen und machen gemeinsame Unternehmungen.

Leben, wie ich es für richtig halte
„Für mich war es wichtig, endlich Menschen persönlich zu treffen und zu erfahren, wie diese mit manchen Problemen umgehen. Bislang habe ich es nur über das Internet versucht, was aber eher enttäuschend war“, erzählt ein 22-jähriger Mann, der erst das zweite Mal beim Stammtisch ist. Er berichtet der Runde: in seiner Familie habe er noch nicht allen erzählt, dass er schwul ist. Gerade mit seinem Vater habe er noch nie über solche Dinge gesprochen. Er gibt auch seiner Sorge Ausdruck, sich in seinem Unternehmen zu outen.  Er könne  nicht einzuschätzen, wie seine Kollegen darauf reagieren. Grundsätzlich hat er für sich aber eine Richtung gefunden: „Was ist wichtiger? Die Erwartungen anderer zu erfüllen oder so zu leben, wie ich es für richtig halte?“ Er hat sich für ein selbstbestimmtes Leben entschieden.

Ein Stammtisch wie jeder andere
Wie bei jedem anderen Stammtisch auch, steht ein gemeinsames Thema im Mittelpunkt. Hier ist es der Umgang mit einer körperlichen oder geistigen Behinderung in Kombination mit einer besonderen sexuellen Orientierung. Probleme, sich zu offenbaren, bei Eltern oder Freunden oder der Umgang damit, wenn man auf Unverständnis stößt, gehören genauso zu den Gesprächsthemen, wie der Austausch von Tipps, welche Homopartys auch gut mit einem Rollstuhl zu erreichen sind oder Berichte über die letzten Wochenendaktivitäten.
Zu erfahren, dass es anderen ähnlich geht wie einem selbst, ist für die meisten der entscheidende Grund, an diesem Stammtisch teilzunehmen. In der Runde wird in einer entspannten und offenen Atmosphäre viel erzählt, gelacht und manchmal werden auch ein paar Tränen vergossen. „Es tut gut, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Außerdem ist es schön,  etwas zusammen zu unternehmen. Es ist gut, mitgezogen zu werden. Alleine mache ich das oft nicht“, berichtet Werner, der im Rollstuhl sitzt, auf einen Assistenten angewiesen ist und seit Anfang an zur Gruppe gehört.

Zusammen aktiv
Gemeinsam wird entschieden, was auf dem Programm steht. Kino-  oder Weihnachtsmarktbesuche und gemeinsames Kochen gehörten ebenso zu den bisherigen Aktivitäten wie Grillen und Kneipengänge bei schönem Wetter. Zurzeit wird die erstmalige Teilnehme am Christopher Street Day am 15. Juni in Münster geplant. Für einige ein mutiger Schritt, denn sich so öffentlich als schwul oder lesbisch zu outen, fällt auch in dieser Runde nicht allen leicht.

Über Ortsgrenzen hinweg
Der Stammtisch ist weit über die Grenzen Münsters hinaus bekannt. Besucher aus Ahlen, Osnabrück und sogar Bochum gehören zu den regelmäßigen Runden. Die Vernetzung zu anderen Gruppen ist dem Kreis zusätzlich wichtig und so hält er regelmäßigen Kontakt zu der bundesweiten Organisation „queerhandicap“.

Neue Interessierte sind herzlich Willkommen und erhalten weitere Informationen bei Anke Papenkort, Tel. 0251/6096015, papenkort(at)aidshilfe.org

Die Idee zu diesem Projekt ist aus mehreren Paar- und Männerseminaren für Menschen mit Behinderung in der Ev. Jugendbildungsstätte Nordwalde entstanden. Dort zeigte sich, dass es ein deutliches Interesse an einem Angebot über Heterosexualität hinaus gab.

Begleitung und Unterstützung erfährt der Stammtisch durch Anke Papenkort, Mitarbeiterin der Aids-Hilfe Münster und Timo Stegemann, Pädagogischer Honorarmitarbeiter der Ev. Jugendbildungsstätte Nordwalde.

 

Stammtisch „Ich liebe, wen ich will!“

Jeden ersten Montag im Monat (außerhalb der Schulferien)

Ev. Familienbildungsstätte, Friedrichstraße 10, Münster

18:00 – 20:00 Uhr

 

06.05.2013

Anja Lukas-Larsen

Inklusive Studienreisen

Die Offenheit der Angebote für alle, unabhängig  ihres Geschlechts, ihrer Schulbildung, ihrer Herkunft, ihrer Hautfarbe oder ihrer Behinderung, soll in der evangelischen Kinder- und Jugendarbeit  Selbstverständlichkeit sein.

Auch laut UN-Behindertenrechtskonvention ist Teilhabe an allen Formen des gesellschaftlichen Lebens gefordert. Das betrifft natürlich auch den Bereich der Freizeitgestaltung.  Menschen mit Behinderungen soll die gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht werden und ihnen sollen gleiche Lebens- und Lernchancen geboten werden.
Unsere Studienreisen ergänzen das sonstige Angebot für Menschen mit einer geistigen Behinderung (Bildungsseminare, Projekte, etc.) und bieten die Bedingungen, die die Zielgruppe braucht (Pflegerische und medizinische Betreuung, Zeiteinteilung).
Durch die Studienreisen ermöglichen wir es den Menschen mit Behinderungen Großstädte in und außerhalb Europas kennenzulernen und mitreden zu können.
Reisen bildet!


Inklusion ist der Schlüsselbegriff für eine Haltung, die sich für die Vielfalt der Menschen ausspricht und gegen Aussonderung wirkt.

Jeder Mensch soll so unabhängig von Geschlecht, Hautfarbe, kulturellem Hintergrund, ökonomischen Voraussetzungen oder Behinderung angenommen sein, wie er ist und soll die Chancen der Teilhabe bekommen.

Niemand soll mehr ausgeschlossen werden. Der Ansatz von Inklusion ist grundsätzlich, betrifft alle Menschen und soll mit inklusiven Maßnahmen der Evangelischen Kinder- und Jugendarbeit verwirklicht wird.

Für die Umsetzung zur gleichberechtigten Teilhabe befindet sich im Kirchlichen Jugeplan die förderung zur gleichberechtigten Teilhabe.

Ansprechpartner*innen im Amt

Kirsten Kampmann

Inklusion und Teilhabe

Amt für Jugendarbeit
Iserlohner Straße 25
58239 Schwerte

Petra Erner

Assistenz

Amt für Jugendarbeit
Iserlohner Straße 25
58239 Schwerte